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Die Zweite beendete eine überragende Rückrunde und sehr gute Saison mit einem klaren 9:0 Sieg in Babensham. Am Ende reichte es aber nur um ein einziges Spiel nicht, um Rosenheim vom Relegationsplatz zu verdrängen. Daher ist heute der Zeitpunkt, um eine knallharte Bilanz zu ziehen und Gründe zu suchen, warum der Aufstieg verfehlt wurde. Alle beteiligten Personen sollten die folgenden Zeilen nicht zu ernst nehmen, da es in der künstlerischen Freiheit des Verfassers lag, bestimmte Ereignisse überspitzt darzustellen:

– Die Spieler:

Beginnen wir mit unserem Carsten. Eine überragende Saison mit einer Einzelbilanz von 25:5 Siegen. Einziges Manko bleibt eine magere Buddha-Doppelbilanz von 5:5 zusammen mit Dicht nach dem Ausfall von Björni. Insbesondere die 5-Satz-Niederlage gegen das Doppel der Dritten Vali/ Götzi tut rückwirkend betrachtet besonders weh.

Reiti spielte auch eine überzeugende Runde und verlor gerade im Doppel zusammen mit Helge nur ein Spiel. Doch dieses Spiel war gegen das Kellerkind Eiselfing und die Paarung Reininger/ Stange. Im Einzel schmerzen besonders zwei Einzel. Die Niederlagen gegen Vali und Reindl vom TTV im Entscheidungssatz, wo bereits Matchbälle vergeben wurden. Nur ein Sieg aus diesen Spielen und es wäre mindestens die Relegation drin gewesen.

Noppi steigerte sich in der Rückrunde besonders und verlor nur ein einziges Einzel gegen Fuchs. Dieser hatte jedoch einen guten Tag und daher müssen leider andere Spiele in Batracht gezogen werden, die den Aufstieg verhindert haben. Nämlich in der Hinrunde gegen Aselbor von Griesstätt, als bereits eine 2:0 Satzführung und ein großer Vorsprung in Satz drei vorlagen, um dann schlussendlich noch in fünf Sätzen zu unterliegen. Auch die Doppelniederlage mit Fipsi gegen unsere Dritte mit Franz/ Sepp kann als entscheidendes Spiel herangezogen werden.

Über Helge lassen sich auch einige spielerische Leistungen nennen, die eine bessere Tabellenposition verhindert haben, aber beginnen wir mit dem “Skandal” der Vorrunde. Zum vielleicht wichtigesten Spiel der Hinrunde hat sich Helge dafür entschieden, die betriebsinterne Weihnachtsfeier zu besuchen. An jenem Abend hätte er nur ein Spiel gewinnen müssen und schon wären wir sechs Monate später in der Relegation gewesen. Im Doppel ist Helge nichts vorzuwerfen, aber im Einzel gibt es zwei Momente, die die Mitspieler verzweifeln liesen. Vor wenigen Wochen spielte er mit dem falschen Schläger gegen Rölz vom TTV. Normalweise wäre dieses Spiel klar an Helge gegangen. Auch in der Hinrunde gegen Höllmüller von Eiselfing wurde ein Sieg verschenkt. Nach einer Fünf-Satz-Schlacht wurde sogar mit dem Gegner ausdiskutiert, wer mehr “Bauern” hatte und daher der verdiente Sieger war.

Über den Jungstar Fipsi könnte man wahrscheinlich ein eigenes Buch verfassen, aber im heutigen Artikel werden nur die Spiele aufgezählt, die wohl in die Kategorie “unfassbare Niederlagen” fallen. Vor Saisonbeginn noch eines der größten Talente von Wasserburg, verfiel Fipsi in ein Motivationsloch. Niederlagegen gegen Gegner mit zum Teil 100 TTR-Punkten weniger waren die Folge. Besonders weh tut die Niederlage gegen unseren Sepp. Der Autor steht sich dabei jedoch eine Teilschuld zu, da er Sepp mit Bierversprechen so motiviert hat, dass er zur Höchstform aufgelaufen ist. Zudem verlor Fipsi gegen Mayer von Halfing im Entscheidungssatz. Sein Gegner, ein halber Cyborg, der mit Maschinenteilen am Knie unterstützt wurde, ist zwar um ein Vielfalches älter, wirkte aber trotzdem dynamischer und beweglicher. Kaum vorstellbar, aber so geschehen im Jahre 2018 in der Wasserburger Tischtennishalle.

Bei Dicht muss vor allem die Schwäche gegen den Gegner Griesstätt bemängeln. Fünf von sechs Spielen gingen verloren. Oft wirkte der Spieler dabei wie der sichere Sieger, doch Unkonzentriertheiten brachten dem Gegner den Sieg. Mit nur einem Sieg mehr würde die Zweite auf einem Relegationsplatz stehen und auch noch ein Schläger mehr leben (Details siehe Berichterstattungen in der Vergangenheit).

– Die anderen Mannschaften:

Wie sooft sind aber auch nicht nur die Spieler schuld, sondern man kann den “schwarzen Peter” auch beim Management des Vereines suchen bzw. bei den anderen Mannschaften. Die Erste braucht aufgrund häufiger Ausfälle oft Ersatzleute der Zweiten. Wären man das ein oder andere Mal öfters vollständig angetreten, wäre die Position zwei wohl unsere gewesen.

Zum anderen wurde der erste Spieltag gegen die Dritte mit nur 10 Spielern ausgetragen. Da man gerecht aufteilte, spielten am Ende fünf gegen fünf, was bedeutet, dass das Spiel nur bis 8 ging. Der 8:1 Sieg fiel am Ende um einen Punkt zu niedrig aus. Hätte nur ein Spieler mehr auf unserer Rangliste gestanden, wäre das Spiel mit 9:1 ausgegangen und der fehlende Punkt hätte uns auf Tabellenplatz zwei gehievt. Tragischer Held an diesem Abend ist Weinzierl Dominik, der den einzigen Punkt für die Dritte holte. Im Spielbericht stand auch sein Gegner: “nicht anwesend”.

 

Am Ende des Tages ist jedoch alles nicht so tragisch. Bezug nehmend auf den Titel des Artikels “Hätte, hätte, Fahrradkette” muss man sagen, dass wir schnell keinerlei Ambitionen auf den Aufstieg hatten. Zu groß wiegen die Vorteile, dass wir im Schnitt Anfahrten von nur 10-15 Minuten haben, da die Gegner Griesstätt, Babensham, Eiselfing und Soyen lauteten. Zudem hatten wir nur Freitagsspiele und mussten uns unter der Woche nie ärgern, weite Auswärtsfahrten in Kauf zu nehmen. Am Ende wurde häufiger ein Sieg gefeiert, als eine Niederlage bejammert. Ein Aufstieg wäre personell schwierig geworden, da vermutlich mindestens einer in die Erste aufrutschen muss und der Jungspund Fipsi nächstes Jahr studieren möchte.

Vielleicht ist es einfach Schicksal, dass bei der Zweiten immer ein Spiel den Unterschied ausmacht. Beim Abstieg im letzten Jahr war es in der regulären Spielzeit auch nur ein Spiel, das wir im Vergeich zu Riedering schlechter waren.

Doch die Zweite macht das Beste daraus, feiert die Feste, so wie sie fallen und wir werden auch im nächsten Jahr wieder Spaß an der Platte haben. Ob in der ersten oder zweiten Kreisliga ist dabei völlig nebensächlich.

Markus Reitberger